
Rund 30% aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten in der Nacht und riskieren damit auf Dauer ihre Gesundheit: Diabetes, Magen-, Darm- sowie Herz- und Kreislaufprobleme sind nur einige der vermehrt auftretenden Beschwerden. Auch die psychische Verfassung wird beeinflusst. Als relativ sicher gilt, dass ständige oder häufige Nachtarbeit das Risiko einer Depressionserkrankung erhöht.
Nachtschichten verschieben den Biorhythmus, Die Betroffenen arbeiten und schlafen entgegen dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Dadurch werden sie in der Regel physisch und psychisch erheblich beansprucht. Der Gesundheit wenig zuträglich ist zudem, dass Nachtarbeiter tagsüber weniger und qualitativ längst nicht so gut schlafen. Außerdem ist es für sie deutlich schwieriger, sich ein soziales Netz außerhalb der Arbeit aufzubauen. Haben sie frei, müssen andere arbeiten – und andersherum.
Arzt-Kolumne, Prisma Nr. 47/2019
Dies schrieb Dr. Andreas Hagemann Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor der Röher Parkklinik in Eschweiler